Neurodermitis
Die Neurodermitis (atopisches Ekzem, atopische Dermatitis) gehört zu den häufigsten chronischen Erkrankungen im Kleinkindalter. Die Häufigkeit in den ersten fünf bis sechs Lebensjahren liegt bei 10 bis 15 % aller Kinder. Charakteristisch für die Neurodermitis sind eine frühe Erstmanifestation, ein schubweiser Verlauf und - erfreulicherweise - eine spontane Besserung am Ende des Kleinkindalters bei einem großen Teil der Patienten. Bei einem anderen Teil der Kinder stellt die Neurodermitis hingegen den Beginn einer sogenannten "Allergiker-Karriere" dar: Kleinkinder mit Neurodermitis und frühen Sensibilisierungen im Bluttest oder Hauttest entwickeln im Verlauf des Kindes- und Jugendalters weitere atopische Erkrankungen wie Heuschnupfen oder Asthma bronchiale.
Ein Drittel der Säuglinge und Kleinkinder mit Neurodermitis weisen auch Nahrungsmittelallergien gegen Hühnerei, Kuhmilch, Nüsse, Weizenmehl oder andere Nahrungsmittel auf. Mehr als die Hälfte dieser Kinder reagiert dabei nur auf ein Lebensmittel allergisch. Manche Säuglinge und Kleinkinder zeigen aber auch allergische Symptome auf mehrere Lebensmittelallergene. Als Kinderallergologen betreuen wir mit unserem Team vor allem die stark betroffene Gruppe der Kinder mit Neurodermitis und Nahrungsmittelallergien.
Auf die Feststellung einer Nahrungsmittelallergie folgt eine notwendige Beratung in der Praxis für Ernährungstherapie Aachen (Luzie Rache und Kolleginnen) im selben Gebäude.
Bei Schulkindern mit Neurodermitis findet man in der Regel positive Haut- oder Blutteste gegen Inhalationsallergene. Ein Teil dieser Patienten zeigt nach Allergenkontakt (Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare) eine Zunahme der juckenden Ekzeme oder hat andere atopische Krankheiten.
Angesichts der Häufigkeit der Erkrankung Neurodermitis möchten wir an dieser Stelle darauf hinweisen, dass wir Säuglinge und Kleinkinder mit leichter Neurodermitis, die keine Allergie aufweisen, in unserer Sprechstunde leider nicht betreuen können. Wenn Sie den Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie bei Ihrem Säugling oder Inhalationsallergie bei Ihrem Kleinkind haben, bitten Sie ihren Kinderarzt bzw. ihre Kinderärztin um eine entsprechende Blutuntersuchung (Allergietest). Falls Ihr Kind an einer schweren Neurodermitis ohne Nachweis einer Allergie leidet, kann sich Ihr Kinderarzt bzw. Ihre Kinderärztin persönlich mit uns in Verbindung setzen.
Regelmäßig finden in unserer Praxis 12-stündige, zertifizierte Elternseminare Neurodermitis statt.
Alle Eltern, deren Kind an Neurodermitis leidet, können unabhängig von einer Vorstellung in unserer Sprechstunde, an unserem Elternseminar Neurodermitis teilnehmen. Hierzu ist eine Bestätigung der Diagnose durch den Kinderarzt bzw. die Kinderärztin (oder die Hausärzte) erforderlich. Alle gesetzlichen Krankenkassen und auch die Privatversicherungen übernehmen die Schulungskosten! Die Beantragung ist unkompliziert. Zwei Kinderallergologen, eine Ökotrophologin und ein Diplom-Sozialpädagoge (Familientherapeut) besprechen mit den Eltern alle Fragen zur Neurodermitis. Bitte kontaktieren Sie unsere Mitarbeiterin Frau Elke Gaspers, wenn Sie Fragen zu diesem Seminar haben.
Bei der AOK Rheinland-Hamburg versicherte Patienten werden im Rahmen des Vertrags zur besonderen Versorgung Neurodermitis mit dieser Krankenkasse von uns betreut.
Hier können Sie unseren Anamnesebogen für Kinder mit Ekzemen herunterladen und schon vor dem ersten Termin gemeinsam zu Hause ausfüllen.